Wir über uns

Die Kollektivbibliothek ist eine in Eigenarbeit durch Eigenfinanzierung und Spenden entstandene Sammlung unterschiedlichster Druckerzeugnisse mit dem Schwerpunkt auf soziale und politische Bewegungen, in (vorwiegend) deutscher, spanischer und englischer Sprache. Vereinzelt finden sich auch Erzeugnisse in anderen Sprachen wie italienisch, französisch, katalanisch oder griechisch.

Die Bibliothek wurde 1992, zunächst als Hausbücherei konzipiert, in dem 1990 besetzten, 1991 legalisierten Hausprojekt Brunnenstraße 6/7 gegründet, wanderte dort von Gebäude zu Gebäude innerhalb des riesigen Hauskomplexes und firmierte unter unterschiedlichen Namen, wie z.B. Autonome Lesothek, oder zuletzt Gemeinschaftsbibliothek. Seit 2006 befindet sie sich im Südflügel des ehemaligen Krankenhauses Bethanien in Berlin-Kreuzberg, als Teil des 2005 besetzten und ab 2009 legalisierten sozio-kulturellen, politischen und künstlerischen Zentrum New Yorck im Bethanien. Sie war somit immer Teil selbstorganisierter, politischer Zusammenhänge.

Derzeit bemühen wir uns darum, verschiedene Archivbestände an Zeitschriften und Magazinen aus aller Welt zu vervollständigen, sowie neue Sammlungen zu erstellen von den Materialien, die wir besorgen, kaufen oder uns gespendet werden. Geplant ist darüber hinaus eine Katalogisierung der Bibliothek, so dass auf die Bestände auch online zugegriffen werden kann. Eine weitere Besonderheit unserer Bibliothek stellt die über mehrere Tausende Exemplare umfassende Plakatesammlung zu unterschiedlichen sozialen und politischen Themen der letzten Jahrzehnte und eine kleine Sammlung von Aufklebern dar.

Auf Grund der Nähe zu sich selbstorganisierenden und basisorganisierten Gruppen und Zusammenhängen sprechen wir von einer “Lebendigen Bibliothek”. Für uns ergibt sich diese Beschreibung aus dem Austausch, der sich auf Grund der örtlichen Nähe der verschiedenen Initiativen und Gruppen und der Bibliothek ergibt. Eigentlich täglich erweitert sich der Bestand von Flyern, Postern, Pamphleten und Eigendruckerzeugnissen. Gleichzeitig dient die Bibliothek auch als Ort zur Recherche für eben solche und stellt eine Möglichkeit der eigenen Geschichtsschreibung zur Verfügung, die für derartig organisierte Bewegungen von jeher eine schwierig zu bewerkstelligende Aufgabe ist.

Seit Dezember 2012 werden regelmäßig Lesungen, zu interessanten Büchern durchgeführt sowie Filmvorführungen dargeboten, zuweilen auch in Kooperation mit dem Buchladen Schwarze Risse oder dem Anarchistischen Infocafe. Ausserdem beteiligen wir uns an Berlin Besetzt, einer illustrierte Karte zu Hausbesetzungen in Berlin.

Darüber hinaus beteiligt sich das Plakatearchiv durch Leihgabe einiger Plakate oder direkter Mitorganisierung regelmäßig an Ausstellungen zu stadtpolitischen und anderen Themen, wie z.B. „Kämpfende Hütten“ im Oktober 2015, Entsichern-Kongress im Februar 2020 im Mehringhof, Poröse Stadt – Grenzgänge des Urbanen im Kunstraum Bethanien, August – Oktober 2020, sowie danach Besetzen Sowieso! – Besetzte Häuser in Ostberlin an verschiedenen Orten.

Derzeit befinden wir uns in einem Umbruchsprozess, in dem wir viele Ideen haben und dieses Projekt vorantreiben wollen. Wir brauchen jedoch die Unterstützung von mehr Menschen, um dies umzusetzen und zu ermöglichen. Daher suchen wir nach einem neuen Raum, damit wir alle vorhandenen Materialien zur Verfügung stellen können, einen Raum mit einem erleichterten Zugang, in dem wir alle willkommen sind, einen Raum, der als Brücke zur Stärkung und Schaffung von Netzwerken der Solidarität und gegenseitigen Unterstützung durch die vergangene, gegenwärtige und zukünftige Geschichte dienen kann.

Wenn ihr Interesse an unserem aktuellen Newsletter mit regelmäßigen Neuerscheinungen von Büchern und anderen Aktivitäten habt schickt bitte eine email an: kollektivbibliothek@so36.net.


											
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